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So weit sprang in Oberstdorf noch niemand
Sara Takanashi holt sich Sieg und Schanzenrekord

Die Japanerin Sara Takanashi erwies sich beim Weltcup-Springen der Frauen in Oberstdorf erneut als unschlagbar. Nach einem überragenden Sprung im ersten Durchgang auf 104 Meter setzte sie im Finale noch einen drauf: 107 Meter und damit erneut einen Schanzenrekord auf der HS 106 verkündete die Anzeigetafel, nachdem die Weltcup-Führende als Letzte über den Balken gegangen war. So weit war noch nie ein Athlet bzw. eine Athletin auf dieser Schanze gesprungen. Zweite wurde die Österreicherin Daniela Iraschko-Stolz, die mit Sprüngen auf 97,5 und 100 Metern am Ende 26,8 Punkte hinter der Japanerin lag. Als Dritte kam die erst 17-jährige Ema Klimec aus Slowenien zum dritten Mal in dieser Saison aufs Podium.
Obwohl sie von 2450 Zuschauern bejubelt wurden, hatten die deutschen Frauen mit den Podestplätzen nichts zu tun. Am besten zurecht kam eine Nachwuchsspringerin aus der nationalen Gruppe: Agnes Reisch vom WSV Isny erreichte mit Sprüngen auf 93 und 95,5 Metern Rang 13. Die amtierende Deutsche Meisterin Juliane Seyfarth (WSC 07 Ruhla) wurde nach Sprüngen auf 89 und 92 Metern.noch 16.
Katharina Althaus vom SC Oberstdorf, die sich in den letzten Weltcup-Springen stabil auf dem sechsten Platz eingerichtet hatte, sprang nur auf den Rang 26 und erreichte damit exakt das Ergebnis aus dem zweiten Wettkampf vom Vorjahr. „Der erste Sprung war wahnsinnig früh, der zweite sehr spät. Technisch war das heute nicht das, was ich kann.“
Olympiasiegerin Carina Vogt (SC Degenfeld), die schon bei der Qualifikation mit ihrer Leistung gehadert hatte, machte es im Wettkampf nicht besser. Sie erreichte einen für sie enttäuschenden 28. Rang und lag damit einen Platz vor Gianina Ernst (SC Oberstdorf).
Die weiteren Platzierungen der Deutschen: 20. Pauline Hessler (WSV 08 Lauscha); 22. Anna Rupprecht (SC Degenfeld); 24. Ramona Straub (SC Langenordnach).
Text: Elke Wiartalla/Fotos: Andreas Reimund
Stimmen:
Daniela Iraschko-Stolz (AUT), 2. Platz:
"Ich bin schon zufrieden, aber nach meinem Gefühl passt es insgesamt noch nicht so. Der zweite Sprung hat mir Selbstvertrauen gegeben. Ich habe etwas daran geändert, wie ich in meinen Schuhen stehe, habe heute relativ viel riskiert. Ich war im Anlauf etwas langsam, deswegen fehlten die Meter. Ganz ist es mir deshalb heute nicht aufgegangen.
Ich bin noch nicht so wirklich in Form. Mein Ziel ist es, in der Luft richtig über dem Ski zu sein.Das versuche ich seit dem Sommer. Wenn es nicht so läuft,ist es ein Kampf, ich werde weiter daran arbeiten mich zu verbessern. Jetzt bin ich einfach noch zu verkrampft."
Sara Takanashi (JPN) ,Siegerin:
"Ich habe kein Geheimnis für meinen guten Sprung.
Ich bin mit meinem Sprung sehr zufrieden und überrascht – das war mein bester Sprung, seit ich hier in Oberstdorf bin. Ich möchte mich auch morgen noch verbessern."
Ema Klinec (SLO), 3. Platz:
"Das war ein großer Wettkampf, auch im Probedurchgang.
Nach dem ersten Sprung wusste ich, dass ich besser springen kann. Der zweite Sprung war einer meiner besten der Saison.
Ich bin in dieser Saison schon das dritte Mal auf das Podium gekommen. Vor der Saison hätte ich nicht geglaubt,so weit zu kommen.
Sara hat heute wirklich gute Sprünge gemacht. Es ist schön zu sehen, wie gut sie springt. Ich bin noch jung und kann noch viel lernen, ich freue mich darauf meine Form weiter zu verbessern und es ist toll, bei der Jugendolympiade dabei sein zu dürfen."
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Sara Takanashi

