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Der Countdown läuft
Der Umbau der Skiflugschanze in Oberstdorf hat begonnen. Bis zum Winter muss das 11,7-Millionen-Projekt fertig sein. Denn im Frühjahr 2017 findet ein Weltcup statt
Der Startschuss für das 11,7-Millionen-Projekt ist gefallen. Der Umbau der Heini-Klopfer-Skiflugschanze in Oberstdorf hat begonnen. Während im Aufsprunghang die Bagger rollten, kamen im Auslauf Vertreter von Land, Landkreis und Gemeinde mit Sportlern und Sportfunktionären zu einem kleinen Festakt zusammen. „Wir sind froh, dass wir so weit gekommen sind“, sagte Oberstdorfs Bürgermeister Laurent Mies. „Aber wir wollen den Tag nicht vor dem Abend loben – wir sind erst am Anfang.“
Denn das Zeitfenster für den Schanzen-Umbau ist klein. Bis zum Winter muss alles fertig sein, damit im Frühjahr 2017 ein Weltcup als WM-Generalprobe stattfinden kann. Und es gibt in diesem Sommer noch viel zu tun: Schanzenprofil, Anlaufspur und Aufsprunghügel müssen angepasst werden. Ein neuer Schrägaufzug entsteht ebenso wie ein Kampfrichterturm und ein Aufwärmraum für die Athleten. „Augen zu und durch und Vollgas rackern“, beantwortete Architekt Hans-Martin Renn die Frage nach dem Zeitplan für die Sanierung und fügte an die Anwesenden gerichtet hinzu: „Drückt uns die Daumen, dass uns nicht irgendwelche Wetterkapriolen einen Strich durch die Rechnung machen.“
Bisher läuft alles nach Plan: Durch die warmen Temperaturen konnte der Umbau begonnen werden. Die Banden sind bereits abgerissen. Der Sessellift wird gerade abgebaut. „Die Planungen sind sprichwörtlich sportlich“, sagte Gerhard Eck, Staatssekretär im Bayerischen Innenministerium. „Aber die Bauarbeiten werden eine große Herausforderung. „Der Weltcup im Frühjahr muss stattfinden“, unterstrich Manfred Baldauf, Präsident des Bayerischen Skiverbandes (BSV). Der ist die Voraussetzung dafür, dass in zwei Jahren, vom 18. bis 21. Januar 2018, die nächsten Skiflug-Titelkämpfe in Oberstdorf stattfinden können.
Das ist das erklärte Ziel aller Beteiligten, denen die Erleichterung anzumerken war, dass jetzt die Bauphase beginnt.„Der Weg hierher war ein mühsamer, was die Finanzierung angeht“, sagte Landrat Anton Klotz. Bei der Förderung habe es zwischen Bund und Land ein „ständiges Geschiebe“ gegeben. Klotz betonte die große Bedeutung der Skiflugschanze für die Region. „Mit so einem Leuchtturm haben wir die Möglichkeit, unseren Tourismus weiter auszubauen.“ Staatssekretär Gerhard Eck hob die Bedeutung der Sportförderung hervor: „Es ist kein Euro zu viel, der für den Sport investiert wird.“
Text: Allgäuer Anzeigeblatt 12.04.2016