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Ansturm wie zuletzt 2005. Tickets an den Tageskassen trotzdem in ausreichender Z
Nachgefragt bei Stefan Huber, Generalsekretär des Organisationskomitees der Vierschanzentournee in Oberstdorf
Herr Huber, die Resonanz auf die Tickets für die Vierschanzentournee ist ungewöhnlich groß. Kann es sein, dass die Tournee heuer besonders gefragt ist?
Stefan Huber: Ganz offensichtlich. Wir merken das tagtäglich am Eintrittskartenverkauf. Der Vorverkauf läuft sehr, sehr gut.
Heißt das, die Skisprung-Begeisterung ist nach eher mauen Jahren wieder zurück in Deutschland?
Stefan Huber: Die jüngsten Erfolge der deutschen Skispringer haben auf jeden Fall das Interesse wieder geweckt. Einen solchen Ansturm auf die Tickets hatten wir zuletzt 2005 und das Jahr zuvor, als wir die neue Arena eröffnet haben. Aber in diesem Jahr hilft uns neben den sportlichen Erfolgen von Severin Freund, Andreas Wellinger und Michael Neumayer natürlich auch der Kalender. Endlich findet die Tournee in Oberstdorf mal wieder an einem Samstag und Sonntag statt.
Das Wort „Ausverkauft“ hassen Sie im Vorfeld aber wie der Teufel das Weihwasser, stimmt’s?
Stefan Huber: Wenn wir hinterher davon sprechen können, dann freut es uns natürlich. Aber wir wollen nicht, dass Interessierte glauben, sie würden gar keine Karte mehr für die Wettbewerbe bekommen. Stand heute sage ich: Wir finden für jeden ein Plätzchen und hoffen, dass die Bude voll wird.
Was heißt voll?
Stefan Huber: Zur Tournee kriegen wir 24.000 Besucher in die Erdinger Arena. Wir rechnen inklusive dem Qualifikationsspringen am Samstag schon mit über 30 000 Fans.
Und die sollen heuer im Stadion noch mehr erleben als bisher?
Stefan Huber: Ja, wir wollen die Zuschauer noch näher ranbringen an die Athleten. Die Boxengasse im Motorsport ist bei den Fans ja auch außerordentlich beliebt. Deshalb hat der Besucher heuer erstmals die Möglichkeit, das Athletendorf direkt neben dem Schanzentisch zu besuchen. Und direkt im Stadion haben wir eine Moderationsbühne aufgebaut, auf der wir mit Interviews den Zuschauern einen Einblick ins Seelenleben der Skispringer geben wollen. Wir sind überzeugt davon, dass wir so noch mehr Leben in die Arena bringen.
Wobei ein deutscher Erfolg wahrscheinlich noch mehr helfen würde ...
Stefan Huber: Klar, aber dafür sind andere zuständig. Bundestrainer Werner Schuster war die letzten Tage mit seinen Springern noch einmal bei uns zum Training. Ich habe den Eindruck, die sind erfolgshungrig wie lange nicht mehr.
Text: Thomas Weiß/AZ